Samstag, 26. März 2016
Später, dann...
pinocchio, 15:08h
habe ich mir mehr Mühe gegeben. Lügen kann jeder, dachte ich und habe es deshalb nicht für Möglich gehalten, dass das etwas Besonderes ist. Weit gefehlt, nicht jeder lügt. Manche schummeln ein wenig, aber gegenüber ihrer Familienangehörigen oder Lehrer lügen sie nicht. Anders bei mir, mir war es völlig egal, wer mir gegenüber stand, ich habe ihn belogen. Es wurde meine zweite Natur. Ich hatte nicht mal ein schlechtes Gewissen, im Gegenteil, ich habe es sehr genossen. Schließlich habe ich mich besonders gemacht, ich habe eine Rolle gespielt, die mich in den Augen der Anderen erhöht hat. Ich habe mich neu erfunden.
Von Natur aus sehe ich nicht besonders gut aus, zumindest war ich nie ein Mädchenschwarm. Aber meine Geschichten waren immer sehr exotisch. Ich habe mir Wissen angelesen und es als meine Erfahrung ausgegeben. Ich war in New York, meine Brüder haben einen schwarzen Gurt in Karate. Ich habe einen tollen Computer, oder ganz banales wie , ich habe mit Mädchen geschlafen. Was natürlich nicht stimmte, aber wenn es nur überzeugend genug vertreten wird, ist es auch glaubhaft.
Aber es ging natürlich noch weiter.
Von Natur aus sehe ich nicht besonders gut aus, zumindest war ich nie ein Mädchenschwarm. Aber meine Geschichten waren immer sehr exotisch. Ich habe mir Wissen angelesen und es als meine Erfahrung ausgegeben. Ich war in New York, meine Brüder haben einen schwarzen Gurt in Karate. Ich habe einen tollen Computer, oder ganz banales wie , ich habe mit Mädchen geschlafen. Was natürlich nicht stimmte, aber wenn es nur überzeugend genug vertreten wird, ist es auch glaubhaft.
Aber es ging natürlich noch weiter.
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Montag, 22. Februar 2016
Wie alles begann...
pinocchio, 17:22h
Habt ihr schon mal gelogen? Klar, jeder lügt mal, oder? Aber ich meine nicht die kleinen Lügen wie: "Nein, ich habe nicht das Nutellaglas leer gemacht" oder "Du ich hätte zurück gerufen, aber mein Akku war leer", oder "ich hatte kein Netz".
Kleinigkeiten, das meine ich nicht.
Ich meine richtig dicke Dinger, schlimme Lügen um etwas zu vertuschen, einen Vorteil zu erlangen oder einer Strafe zu entgehen.
Aber ich fange lieber klein an, meine erste Lüge, oder besser, die erste an die ich mich erinnere.
Kommt Morgen...
Tja, das war nix. Ich wollte schon Vorgestern wieder schreiben, hatte aber keine Gelegenheit. Man möchte ja schon gerne etwas allein sein beim schreiben. Aber wenn dir immer jemand über die Schultern schaut, während du deine Geheimnisse aufschreibst, vergeht dir schon ein bisschen die Lust.
Also, meine erste Lüge:
Ich war noch Grundschüler, 1. oder 2. Klasse und ich hatte einen langen Fußweg, auch noch durch einen kleinen Wald und am Friedhof vorbei. Zwei Jungs, ich glaube 3. oder 4. Klasse gingen vor mir auf dem selben Weg. Sie hatten Unsinn im Sinn, das war mir klar. Sie hatten Stöcke und schlugen damit auf Bäume und Sträucher ein. Plötzlich blieben sie stehen und sahen mich. Jetzt muss man dazu sagen, ich habe einen ungewöhnlichen Namen ich sage mal, Xaver. Das ist nicht mein wahrer Name, aber der ist auch gut. Ich habe mich immer geschämt für meinen Namen, ich wollte gerne einen Namen, den man ohne Nachfrage versteht und den die meisten auch aussprechen können, wie Michael oder Andreas von mir aus auch Alexander. Die Jungs wussten natürlich, dass ich einen ungewöhnlichen Namen habe und haben auf mich gewartet. Wie singen es die Toten Hosen, und sie warten nur auf dich, mit einem Lächeln im Gesicht...
Für mich sah es eher wie ein Grinsen aus.
Es kam, wie es kommen musste, sie fragten mich Dinge, keine Ahnung was. Aber sie fragten mich auch nach meinem Namen und ich log. Ich sagte, da habt ihr was falsch verstanden, nein, so heiße ich nicht. Oder, das ist der Name meines Bruders, aber ich doch nicht. Ich heiße Klaus, Peter oder Andreas oder irgendwie, aber sicher nicht Xaver.
Bääämm, so einfach geht das mit den Lügen...
Ich weiß es noch sehr genau und dabei ist es schon viele Jahre her, ich schämte mich für meinen Namen.
Aber das war nur der Anfang. Man kann sagen, ich habe Blut geleckt, also Gefallen daran gefunden und weiter gemacht. Anfangs noch mit Rückschlägen, denn ich habe mich anstecken lassen und Fehler gemacht. Eine Situation ist mir noch sehr gut in Erinnerung, da stand der VW-Transporter vom Schulhausmeister vor der Schule und der war eingesprüht mit irgendeiner Substanz, vielleicht ein Reinigungsmittel. Das hat einen dünnen Film auf dem Lack hinterlassen. Alle Kinder die an dem Wagen vorbei kamen schrieben mit den Fingern auf dem Auto. Sowas wie "wer das ließt ist doof" oder "Klaus ist doof". Na ja, ich war wohl der einzige der seinen Namen darauf geschrieben hat, "Xaver ist der beste". Und wen hat´s erwischt? Mich natürlich. Ich bekam die Strafe für alle "Schmierereien" auf dem Auto. Der Klassenlehrer hat mich vor der gesamten Klasse klein gemacht. Wie gesagt, ich musste mein Lehrgeld bezahlen. Aber so etwas sollte mir nicht mehr passieren, das hatte ich mir vorgenommen.
Kleinigkeiten, das meine ich nicht.
Ich meine richtig dicke Dinger, schlimme Lügen um etwas zu vertuschen, einen Vorteil zu erlangen oder einer Strafe zu entgehen.
Aber ich fange lieber klein an, meine erste Lüge, oder besser, die erste an die ich mich erinnere.
Kommt Morgen...
Tja, das war nix. Ich wollte schon Vorgestern wieder schreiben, hatte aber keine Gelegenheit. Man möchte ja schon gerne etwas allein sein beim schreiben. Aber wenn dir immer jemand über die Schultern schaut, während du deine Geheimnisse aufschreibst, vergeht dir schon ein bisschen die Lust.
Also, meine erste Lüge:
Ich war noch Grundschüler, 1. oder 2. Klasse und ich hatte einen langen Fußweg, auch noch durch einen kleinen Wald und am Friedhof vorbei. Zwei Jungs, ich glaube 3. oder 4. Klasse gingen vor mir auf dem selben Weg. Sie hatten Unsinn im Sinn, das war mir klar. Sie hatten Stöcke und schlugen damit auf Bäume und Sträucher ein. Plötzlich blieben sie stehen und sahen mich. Jetzt muss man dazu sagen, ich habe einen ungewöhnlichen Namen ich sage mal, Xaver. Das ist nicht mein wahrer Name, aber der ist auch gut. Ich habe mich immer geschämt für meinen Namen, ich wollte gerne einen Namen, den man ohne Nachfrage versteht und den die meisten auch aussprechen können, wie Michael oder Andreas von mir aus auch Alexander. Die Jungs wussten natürlich, dass ich einen ungewöhnlichen Namen habe und haben auf mich gewartet. Wie singen es die Toten Hosen, und sie warten nur auf dich, mit einem Lächeln im Gesicht...
Für mich sah es eher wie ein Grinsen aus.
Es kam, wie es kommen musste, sie fragten mich Dinge, keine Ahnung was. Aber sie fragten mich auch nach meinem Namen und ich log. Ich sagte, da habt ihr was falsch verstanden, nein, so heiße ich nicht. Oder, das ist der Name meines Bruders, aber ich doch nicht. Ich heiße Klaus, Peter oder Andreas oder irgendwie, aber sicher nicht Xaver.
Bääämm, so einfach geht das mit den Lügen...
Ich weiß es noch sehr genau und dabei ist es schon viele Jahre her, ich schämte mich für meinen Namen.
Aber das war nur der Anfang. Man kann sagen, ich habe Blut geleckt, also Gefallen daran gefunden und weiter gemacht. Anfangs noch mit Rückschlägen, denn ich habe mich anstecken lassen und Fehler gemacht. Eine Situation ist mir noch sehr gut in Erinnerung, da stand der VW-Transporter vom Schulhausmeister vor der Schule und der war eingesprüht mit irgendeiner Substanz, vielleicht ein Reinigungsmittel. Das hat einen dünnen Film auf dem Lack hinterlassen. Alle Kinder die an dem Wagen vorbei kamen schrieben mit den Fingern auf dem Auto. Sowas wie "wer das ließt ist doof" oder "Klaus ist doof". Na ja, ich war wohl der einzige der seinen Namen darauf geschrieben hat, "Xaver ist der beste". Und wen hat´s erwischt? Mich natürlich. Ich bekam die Strafe für alle "Schmierereien" auf dem Auto. Der Klassenlehrer hat mich vor der gesamten Klasse klein gemacht. Wie gesagt, ich musste mein Lehrgeld bezahlen. Aber so etwas sollte mir nicht mehr passieren, das hatte ich mir vorgenommen.
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